In einer Welt voller Versprechen und Überfluss fällt es zunehmend schwer, zwischen ehrlicher Wirksamkeit und geschicktem Marketing zu unterscheiden. Gerade in der Kosmetikindustrie stehen scheinbar nachhaltige Produkte oft im Widerspruch zu umwelt- oder hautschädigenden Realitäten. Diese Diskrepanz fordert ein Umdenken. Was bedeutet Nachhaltigkeit wirklich? Und was braucht unsere Haut überhaupt?
Nachhaltigkeit beginnt mit Wahrhaftigkeit
Der Begriff "nachhaltig" wird heute schnell verwendet. Doch was steckt dahinter? Wahre Nachhaltigkeit umfasst mehr als nur Recycling und natürliche Inhaltsstoffe. Sie beginnt bei der Auswahl der Rohstoffe: Werden sie biologisch angebaut? Stehen sie in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion? Wie hoch ist ihr ökologischer Fußabdruck? Exotische Wirkstoffe mit langer Transportkette können sinnvoll sein – wenn ihre aromatherapeutische oder ganzheitliche Wirkung tiefgreifend ist und sie in kleinsten Mengen ausreichen.
Entscheidend ist: Wirkung in Relation zur Ressource.
Doch auch der Umgang mit Verpackung ist komplexer, als es scheint. Kleinere Formate erzeugen mehr Verpackungsmaterial pro Milliliter, sind aber praktisch zum Reisen oder Testen. Größere Packungen sparen Material, führen aber häufig zu Produktverschwendung, wenn sie nicht aufgebraucht werden – gerade bei sensiblen Naturformeln. Hinzu kommt die Illusion von Nachhaltigkeit durch selbst entworfene Siegel und schwer nachvollziehbare Recyclingquoten. All das zeigt: Nachhaltigkeit ist kein Zustand, sondern ein bewusster Prozess.
